Regunglos verharrte Tainî, kniff die ockerfarbenen Augen zusammen.
Die junge Rotlüchsin befand sich nahe des Sees, konnte von hier aus schon den geheimen Ausgang sehen, der sie zum Rin führen würde.
Aber die Streunerin zögerte, ihre Ohren zuckten immer wieder nach hinten und sie drehte sich immer wieder um, besah sich die steinige Gegend genauer.
Folgte ihr auch niemand? Sie hasste Gesellschaft, und zu dieser Tageszeit erstrecht.
Ein Seufzer entrang sich ihrer schmalen Brust und zögernd setzte sie sich, schlug die weiß-gelben Pfoten übereinander und bettete ihren Kopf darauf.
Was ist der Sinn des Lebens, wenn man nichts tun kann?, dachte sie trocken und leckte sich rasch über das flaumige Brustfell.
Sie hatte im Grunde nichts dagegen, alleine zu leben, aber an Tagen wie diesen sehnte sie sich nach Kommunikationen mit anderen - was in ihrem Fall eher hieß, Disskusionen.
Die Sonne erwärmte ihren dünnen Pelz, während sie sich wieder erhob, einige kleinere Kieselsteine aus ihrem Fell schüttelte und sich schließlich ein letztes Mal umsah, ehe sie auf den Ausgang zuhuschte und fast lautlos hindurchglitt.
Ein Schauder durchlief sie, als Blätter ihre Flanke streiften, und wenig später sah sie den See vor sich, im Sonnenlicht glitzernd.
→ See